Der Monat April ist seit langem ein Symbol für den Kampf gegen Krebs. Jeder ist sich dessen bewusst, doch der Prävention wird wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Nur wenige Frauen erinnern sich an das Datum ihrer letzten gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung. Nur wenige Frauen wissen auch, was Gebärmutterhalskrebs verursachen kann und welche Möglichkeiten der Prävention und Behandlung es gibt. Statistisch gesehen ist diese Krankheit jedoch extrem gefährlich. Obwohl Brustkrebs jedes Jahr weltweit die meisten weiblichen Opfer fordert, nimmt auch die Zahl der Fälle von Gebärmutterhalskrebs zu. Jedes Jahr werden allein in der Slowakei 600 neue Krebspatienten mit dieser Art von Krebs diagnostiziert und bis zu 200 von ihnen sterben daran. Und warum wird die Altersgrenze jedes Jahr herabgesetzt? Frauen haben immer früher Sex, aber das Bewusstsein für die möglichen Risiken ist gering. Das Virus, das Gebärmutterhalskrebs verursacht, wird durch sexuellen Kontakt übertragen, aber selbst ein Kondom kann in diesem Fall nicht ausreichen, um Sie zu schützen. Ein Experte aus unserer gynäkologischen Ambulanz, MUDr. Ingrid Valaská, sprach über die Wahrscheinlichkeit einer Infektion, Risikogruppen und auch über Behandlungsmöglichkeiten und Prävention dieser Krebsart.
Ursachen der Krankheit
"Eine der Ursachen für Gebärmutterhalskrebs ist die Infektion mit den hochriskanten humanen Papillomaviren HPV-Typen 16, 18", informiert MUDr. Ingrid Valaská. Diese das Virus wird durch vaginalen, oralen und analen Sex übertragen. "Hautkontakt im Genitalbereich reicht aus, um das Virus zu übertragen. Es ist sogar möglich, sich durch den Kontakt mit Gegenständen zu infizieren, die mit Vaginalsekreten oder Ejakulat verunreinigt sind. weist darauf hin. Aus diesem Grund ist ein Kondom in diesem Fall kein ausreichender Schutz.
Sexuell aktive Menschen kommen im Laufe ihres Lebens viele Male mit diesem Virus in Kontakt, aber diese Infektion muss nicht grundsätzlich Krebs verursachen. Vielmehr sind mehrere Faktoren für seine Entstehung wichtig. Der wichtigste ist das Fortbestehen der Infektion am Gebärmutterhals, aber auch die unkontrollierte Vermehrung der durch die HPV-Infektion veränderten Zellen, mit denen das Immunsystem nicht mehr fertig wird. "Andere Faktoren können der frühe Beginn des Sexuallebens vor dem 17. Lebensjahr, der häufige Wechsel der Sexualpartner, schlechte Intimhygiene, Immunstörungen, ein ungesunder Lebensstil und so weiter sein", betont unser Gynäkologe MUDr. Ingrid Valaská.
Symptome und Prävention
Zu Beginn sind die Symptome der Krankheit vielleicht gar nicht offensichtlich. "Die häufigsten Symptome sind Blutungen zwischen den Menstruationszyklen und nach dem Geschlechtsverkehr. Unwohlsein beim Wasserlassen, Ausfluss, Schmerzen im Unterleib beim Geschlechtsverkehr oder bei Anstrengung sind Anzeichen für eine bereits fortgeschrittene Krankheit", informiert der Gynäkologe. Wenn der Krebs erst einmal entstanden ist und stark zu wachsen begonnen hat, ist er aggressiv und die Krankheit hat einen schnellen Verlauf und oft ein trauriges Ende. Sie kann jedoch durch sorgfältige Vorbeugung sehr wirksam verhindert werden, wie Experten immer wieder betonen. Eine Impfung gegen das HPV-Virus ist sehr wichtig, ebenso wie regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen in der gynäkologischen Ambulanz, wo eventuelle Veränderungen rechtzeitig erkannt werden können. "Dies ist dereinzige bösartige Tumor, bei dem man weiß, was ihn verursacht, und bei einem frühzeitigen Eingreifen kann das Schlimmste verhindert werden", appelliert MUDr. Ingrid Valaská.
Gebärmutterhalskrebs-Vorsorgeuntersuchungen sind heute gängige Praxis, aber die verfügbaren Daten deuten darauf hin, dass Frauen leider oft erst dann einen Spezialisten aufsuchen, wenn es bereits zu spät ist. Die HPV-Impfung, die für junge Mädchen empfohlen wird, ist in Verbindung mit regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen beim Gynäkologen ein wirksames Mittel zur Krebsprävention und kann mit hoher Wahrscheinlichkeit Leben retten. "Der ideale Zeitpunkt für eine Frau, sich impfen zu lassen, ist vor dem Beginn ihres Sexuallebens. Idealerweise ist dies zwischen 9 und 12 Jahren. Die Impfung ist auch für Jungen geeignet, ideal auch vor Beginn des Sexuallebens", erklärt der Gynäkologe.
Nach der Impfung beginnen sich Antikörper gegen HPV zu bilden. Der Impfstoff sollte zumindest vor den beiden gefährlichsten HPV-Typen schützen, HPV 16 und HPV 18, die die häufigsten Ursachen für Gebärmutterhalskrebs sind. Idealerweise sollte der Impfstoff jedoch auch vor HPV 6 und 11 schützen, die Genitalwarzen, die sogenannten Kondylome, verursachen. "In unserem Land sind derzeit 2-, 4- und 9-valente HPV-Impfstoffe erhältlich. Der Unterschied zwischen ihnen liegt in der Anzahl der Serotypen, gegen die sie Schutz bieten. Alle drei schützen gegen die beiden gefährlichsten Viren, HPV 16 und HPV 18, die die häufigsten Ursachen für Gebärmutterhalskrebs sind.", erklärt MUDr. Valaská. Es besteht keine Notwendigkeit für weitere Impfungen in der Zukunft.
Vorsorgeuntersuchungen helfen, Krebs zu verhindern oder in einem frühen Stadium zu erkennen. Im Rahmen der Untersuchung wird der Gebärmutterhals mit einem Kolposkop im gynäkologischen Spiegel untersucht und gleichzeitig ein zytologischer Abstrich entnommen. Bei Verdacht kann der Arzt auch ambulant Gewebeproben des Gebärmutterhalses für eine histologische Untersuchung entnehmen.
Wenn der Krebs bereits diagnostiziert wurde, wird die geeignete Behandlung an die Risiken und das Ausmaß der Krankheit angepasst. "Jeder Patient wird individuell behandelt. Je nach Stadium wird er operiert, gefolgt von Chemotherapie, Strahlentherapie oder einer Kombination aus beidem." fügt MUDr. Ingrid Valaská.
Gynäkologische Ambulanz im FRAIS Institut für Gesundheit und Schönheit